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23.05.2008 Moritzburg - Jürgen Kerth Bericht + Fotos: Gundolf Zimmermann
Das Karl-May-Dorf bei Moritzburg feiert an diesem Wochenende mit vielen Veranstaltungen sein 10jähriges Bestehen. Dieses Feriendorf liegt in einer wunderschönen Teich-und Waldlandschaft. Selbst August der Starke, Kurfürst von Sachsen und König von Polen erkannte die Schönheit dieser Landschaft schon und ließ hier im 18. Jahrhundert das in der Nähe gelegene Jagdschloß Moritzburg aus dem 16.Jahrhundert nach seinen Wünschen zu einem repräsentativen Jagd- und Lustschloss umbauen. Das Schloss zählt heutzutage zu den schönsten Ausflugszielen vor den Toren der sächsischen Landeshauptstadt Dresden. Für das Festwochenende haben die Betreiber des Karl-May-Dorfes ein abwechslungsreiches Programm für alle Altersgruppen auf die Beine gestellt. Der gestrige Abend stand eigentlich ganz im Zeichen der vielen ehrenamtlichen Helfer dieser Einrichtung. Mit einem Konzert von Jürgen KERTH wollten sich die Betreiber bei diesen engagierten Leuten  bedanken. Aber auch die Gäste waren gestern gerne gesehen. Überpünktlich trafen wir im Karl-May-Dorf ein und wurden gleich vom Leiter der Einrichtung begrüßt. Etwas später trafen dann Jürgen und Stefan KERTH sowie ihr Techniker Peter im Dorf ein. Die Wiedersehensfreude war natürlich groß. Die KERTH’s bestritten diesen Abend diesmal als Duo, was Jürgen während der Mugge dann humorvoll als „Bigband-Besetzung“ vorstellte. Schnell wurde dann durch Veranstalter und die Musiker entschieden, dass man open air spielen würde. Nach dem Aufbau der Technik ging es dann gegen 20.00 Uhr los. Stefan und Jürgen agierten diesmal im Sitzen. Nur bei dem einen oder anderen Solo hielt es Jürgen nicht auf seinen Platz. Der Mann mit seiner alten und geliebten Gitarre verzauberte das Publikum wieder binnen weniger Minuten. KERTH’s Musik hatte und hat nichts mit dem medientauglichen Mainstream zu tun. Jürgen ist sich im Laufe seiner langen Karriere immer  selbst treu geblieben. Erspielt die Musik, die ihm gefällt und das spürt man. Mit Liedern wie„Oma, hilf“, „Komm herein“, „Frühlingsmelancholie“ oder „Kindheit“, seiner Stimme und seinem unverwechselbaren virtuosen Gitarrenspiel bereitete KERTH den Anwesenden einen wunderbaren Abend. Auch ohne Schlagzeug ist die Musik von KERTH sehr reizvoll und packend. Er spielt hier und da mal zart und bedächtig mit leisen Tönen, dass man ins Träumen verfällt, und wenig später läßt er seine Klampfe beim Solo plötzlich schreien und wimmern. KERTH wird beim Spiel eins mit seiner Gitarre. Wie immer taucht er selbst tief in seine Musik und fühlt faktisch jede Note und jeden Ton. Man kann kaum den Blick von ihm lassen, wenn er so hingebungsvoll mit geschlossenen Augen mit seinen Fingern auf  den 6 Saiten  seiner Gitarre „tanzt“. Stefan am Bass weiß genau, wie er Jürgen bestens begleiten kann. Schließlich ist er ja mit dem KERTH’schen Blues aufgewachsen. Er spielt sein Instrument  mit scheinbarer Leichtigkeit und Lässigkeit. Mit „Helmut“ und „He, junge Mutti“ spielte KERTH natürlich auch seine bekanntesten Lieder. Er hatte aber mit dem Instrumentalstück „musicians musicians music“ noch eine echte Rarität im Gepäck. Diesen verspielten Titel gibt es bisher nur auf seiner MySpace-Seite zu hören. Obwohl uns allen die Mücken gestern kräftig zusetzten, genossen wir wieder einmal jede Sekunde des Konzertes und sparten am Ende auch nicht mit Applaus. Nach der Mugge war noch ausgiebig Gelegenheit mit den Erfurtern zu plaudern, bevor wir uns auf dem Heimweg machten. Herzlicher Dank geht an dieser Stelle an die Leute vom Karl-May-Dorf und an die Musiker für diesen wirklich schönen Abend.