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13.02.2010 Neuenhagen - IC Falkenberg Bericht: Agnes / Fotos: Katrin Domschke
Da es ja eben noch nicht Frühling ist, suchte ich bei diesem kalten und ungemütlichen Winterwetter zusammen mit vielen anderen Piraten Zuflucht in der Arche Neuenhagen, um gemeinsam mit IC Falkenberg und Michael Lehrmann in die Vierte Dimension zu starten. Das neue Programm „Liebeslieder für alle die, die keine Liebeslieder mögen“ klang, wenn auch konträr, viel versprechend. Aus welchem Anlass IC Falkenberg gerade auf dieses Thema gekommen ist, beschreibt er, so wie ich es von ihm kenne, in seinen Anekdoten und er lässt viel Neues erfahren. Nachdem IC Falkenberg letztes Jahr Solo sowie mit Stern akustisch und OSTende unterwegs war, holte er sich in diesem Jahr seinen langjährigen Freund und Musikerkollegen Michael Lehrmann an seine Seite. Dieser spielte aber nicht die zweite Geige, sondern wartete mit gleich drei unterschiedlichen Gitarren auf. Die neueste, eine Rote brachte er besonders schön zum „Singen“. Und dass ein Michael Lehrmann auch das kann, hatte er bravourös bewiesen. Obwohl ich die meisten der Songs an sich schon kenne, erklangen sie mir jedoch an diesem Abend, so anders intoniert und arrangiert, total neu. In kraftvoller doppelter Gitarrenbegleitung machte - passend zum Thema - „Bedingungslos Lieben“ den Anfang. So „windschattenleicht“ erschienen mir dagegen ICs xylophonartigen Klaviertöne bei „Bist du glücklich“. Und in diesem Moment war ich glücklich und hätte auch noch später an diesem Abend mit der Arche „untergehn“ wollen. In der Liebe geht es um Sehnsüchte. In einem Song, den ich zum ersten Mal live gehört habe, hat IC andere Süchte verarbeitet … „rauch mich bis zum letzten Zug … sauf mich bis zum Selbstbetrug … kauf mich bis du pleite bist“. In der Liebe ist man auch manchmal „hin und her gerissen“ zwischen „Agonie und Ekstase“ und dazwischen ICs sanfte Stimme und wunderschöne fünf- und sechssaitige Gitarrenklänge. Herr Lehrmann hätte das sicherlich auch mit zwei weniger Saiten gekonnt, aber nicht mit zwei weniger Gitarren. Dafür bewies IC Falkenberg, dass auch er ein Multi-Instrumentalist ist und zückte eine Mundharmonika. Bei welchem Song; lasst euch überraschen. In dieser harmonischen Demokratie opponierte Micha nicht und machte IC kurz vor Schluss noch mit der „Der dritte Mann“ glücklich.   Das Publikum forderte drei Zugaben und so machten wir, bevor der Flug durch die Vierte Dimension dann gänzlich zu Ende war, eine Zwischenlandung im „Wunderland“. Wie IC Falkenberg in seinem Videoblog verriet, wurde dieses berühmte Lied in den 80er Jahren in einem Studio in Neuenhagen produziert.   Der Flug in die Vierte Dimension war First Class, und auch wer Flugangst hat, kann sich beiden Piloten getrost anvertrauen. Allerdings ließ der Service Wünsche offen. Also fürs nächste Mal sollte man eines beachten „nimm Dir Essen mit, wir fahr´n nach Brandenburg“.