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02.06.2012 Dresden - Wheft Bericht + Fotos: Marc Feuerherm
Ja der Nachmittag des 2.Juni, 14 Uhr. Ich komme in Dresden im Proberaum an. Die Jungens sind schon vor Ort und so schnappten wir uns Instrumente und Technik und karrten den ganzen Kram runter unter die Löbtauer Brücke zum Stadtteilfest.  Dann folgten der ewige Aufbau, Soundcheck, Verkabelung von Licht und Qualm und auch der Aufbau zum Mitschnitt von Ton und Bild. Als dann alles stand, eine kleine Verschnaufpause. Dann legte die Vorband, die Jungs und Mädels von „Harmlos“ kräftig los. Und so harmlos waren sie gar nicht, das hat mir gut gefallen, die Mischung aus Intensität und Spielfreude hat mich echt zum Mitwippen bewegt. Auf jeden Fall eine Empfehlung meinerseits.  Etwas verspätet nach 18 Uhr ging es dann los, Maik hat extra ein tolles Intro gebastelt, welches die letzten 15 Jahre Wheft musikalisch komprimiert auf 5 Minuten bringt. Eine ganz tolle Sache. Dann gings los mit „Weißt du schon“, welcher einen guten Eröffnungstitel darstellt. Als 2. Song brachten sie gleich „Seele aus Gold“ einer meiner Lieblingssongs, gewidmet dem ersten Gitarristen Wolfgang, der sich aus ganz banalen Gründen leider Gottes das Leben nahm. Dann war bei mir der Abend gleich gelaufen, denn dann folgt mein absoluter Favorit, „Machs gut, Kamerad“. Da stimmen einfach Text und die Musik ist das, was mir gnadenlos in den Gehörgang geht. Prinzipiell gibt es da keine großen Ausfälle, weil alle Songs eine gewisse Nachricht rüberbringen, und wie bei Gundi oder Fish von ganz alltäglichen Problemen bzw Vorkommnissen handeln. Musikalisch und textlich anders gestrickt aber nicht weniger anregend und intensiv. Beispiele hierfür seien besonders „Liebessong“, „Alles ist vergänglich“, „Warten auf dich“ oder „Heilig abend“. Einen besonders menschlichen Zug gab es dann bei „Nichts ist für immer“. Einem Coversong von Metallica’s Nothing else matters. Dort spielte der Nachwuchsgitarrist Franz die Leadgitarre und so muss uns um Nachwuchs in Sachen Sechs-Saiten-Hexerei nicht bange werden. In der zweiten Hälfte folgten dann Abrechnungen mit den unsäglichen Castingshows („Superstar“), eine Hommage an die Zeiten hinter der Mauer („Ich erinnere mich“) und Auseinandersetzungen mit der aktuellen und wie so oft nichts bewirkenden Politik („ABM“). Dann ging man ins Schlussviertel und brachte die Songs aus der Frühzeit, die ewigen Bandmeilensteine# „Marie“ und „Schapki“ sowie einige Coversongs von den White Stripes und Bob Dylan. Sogar ein neuer Song wurde noch gespielt - eine hitzige Parodie auf die ewig nicht sterben wollende Schlagerindustrie - namens „Manege frei!“.  Alles in allem fand ich es ein gelungenes und ausgewogenes Konzert. Auch wenn technische Unstimmigkeiten im Kleinen sowie hier und da ein kleiner Patzer für manchen den Gesamteindruck etwas schmälern, ich finde ein Livekonzert muss mit kleinen Pannen genossen werden, denn wie sang Reinhard Mey schon „Ein Stück Musik aus Fleisch und Blut, meinetwegen auch mal mit nem kleinen Fehler – das tut gut“. In diesem Sinne einen ganz großen Dank an die Band und vor allem an Otto und seine Unterstützung, die mir einen sehr guten Downmix – Sound zum Mitschnitt zur Verfügung stellten. Ganz große Klasse Jungs. Also lasst es euch nicht entgehen mal ein intensives Konzert von den Jungs erleben.