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21.05.2022 Dresden - Rocklegenden Bericht + Fotos: Peter Günther
Ich möchte eine mir wichtige Erwähnung voranstellen: Die Rocklegenden tourten an diesem WE in Zwickau, Dresden und Berlin. Drei Tage, in denen auch die Techniker und alle anderen Mitarbeiter vor und hinter der Bühne bei diesem Riesenprojekt sehr gefordert waren, ohne eine große Auszeit zwischen den Auftritten zu haben. Ohne sie würden diese Mega-Auftritte der gestandenen Musiker nicht möglich sein. Deshalb DANKE an alle Beteiligten, haben sie doch sehr viel zum Erfolg der Konzerte beigetragen. Zwei Jahre wurden die Konzerte aus uns allen bekannten Gründe verschoben, aber nun war es soweit. Die „Rocklegenden“ spielten in der - mir schien - ausverkauften „Jungen Garde“ zu Dresden auf. Silly, City, Maschine & Band sowie Dirk Michaelis sind die „Rocklegenden 2022“. Gut gelaunt betraten alle Musiker zu Beginn die Bühne, bevor jede Band ihr eigenes kleines Programm anbot. Maschine & Band machten den Anfang. Klassiker wie „Was bleibt“, „Lebenszeit“, „Geh zu ihr“ und die „Eisbären“ erklangen aus dem historischen Schaffen der Puhdys. Alle Titel angepasst und sehr wirkungsvoll. Das Publikum sang im Chor mit und hatte viel Freude - auch beim Erinnern. Mit Silly stand danach Jule Neigel am Mikrofon. Die temperamentvolle Sängerin verstand es, die Klassiker dieser Ausnahmeband mit großer Eindringlichkeit zu interpretieren. Für mich der Höhepunkt in diesem Konzertteil: „Mont Klamott“. Toni Krahl unterstütze den Gesang und der Mittelteil des Songs brillierte mit einem explosiven und furiosen Drumsolo der drei Schlagzeuger von Silly, City und Maschine & Band, das seine Wirkung nicht verfehlte: Die „Junge Garde“ bebte. Ein sehr wirkungsvoller Ruhepunkt folgte darauf mit dem Auftritt von Dirk Michaelis. A-Capella erklang „Wie ein Fischlein unterm Eis“. Ein musikalischer Genuss. Dabei wurde es sehr still in des Publikums weiter Runde. Sein kurzes Intermezzo beschloss der Sänger mit einem weiteren Karussell-Klassiker: „Als ich fortging“, allein auf der Bühne an einem weißen Flügel, begleitet vom Mitgesang aus tausenden Kehlen vor der Bühne. City spielte danach auf. Zum Glück ist es noch nicht „Die letzte Runde“. Mir gefiel sehr, dass sie nicht wie die schon aufgetretenen Künstler auf ihre bekannten Erfolgstitel bauten, sondern auch Songs von ihrer aktuellen Produktion vorstellten. Mit Uwe Hassbecker von Silly an der zweiten Geige erklang zum Abschluss ihres Auftritts „Am Fenster“. In dieser Form der Interpretation etwas ganz Besonderes. Überhaupt waren während der Auftritte immer einmal Musiker der anderen Bands zur Unterstützung auf der Bühne. Das in dieser Form zu erleben macht einfach Spaß und auch neugierig auf das, was da noch kommen könnte. Nach ca. zwei Stunden, gewissermaßen abschließend, waren sie alle gemeinsam auf der Bühne für zwei Lieder. Es erklangen Citys Song „Wir sind wir“ und der für mich persönliche Höhepunkt an diesem Abend: „Ein Lied für die Menschen“ von Silly aus dem Jahr 1983. Gänsehaut pur, weil so passend in Anbetracht der aktuellen Weltlage. Nun frage ich mich, ob es das mit den „Rocklegenden“ live gewesen sein sollte? City verabschiedet sich Ende dieses Jahres von der Bühne. Andere werden weiter aktiv sein, doch wie wird es in zwei bis drei Jahren sein, wenn so eine Tour wieder stattfinden könnte?