Schon bei den ersten Tönen, die von der Bühne erklangen, konnte einem die Luft vor emotionaler Begeisterung wegbleiben. Im 35. Jahr ihres Bestehens ziehen die Electra Musiker alle Register ihres Könnens und machen eine unbeschreibliche Lust auf das bevorstehende Jubiläumskonzert in ihrer Heimatstadt Dresden. Ungeachtet der widrigen Witterungsumstände gelang es der Gruppe eine mitreißende Stimmung unter den zahlreich erschienen Besuchern zu entfachen. Live Premiere hatten vier Songs der in Kürze zu erwartenden nachträglichen Veröffentlichung einer LP, die 1989 produziert, aber nicht mehr veröffentlicht wurde. Gerade diese Titel sind geprägt von tiefgreifenden Texten mit rockig angehauchten Kompositionen, Inhalten, die auf heutige Zeiten genauso aktuell zutreffen, wie damals. Man kann auf die weiteren "neu - älteren" Produkte sehr gespannt sein. Die bekannten Klassiker der Band, wie "Einmal du einmal ich", "Sixtinische Madonna", "Weiter, weiter", "Der grüne Esel", "Tritt ein in den Dom", "Nie zuvor" und viele andere erstrahlten in den vielfarbigen Interpretationsarten der Gruppe. Hervorzuheben (wie bei den vielen anderen Ostrockinterpreten) ist die lebendige und virtuose Spielfreude, das gemeinsame Agieren mit dem Publikum, was jedes Konzert zu einem unvergesslichen Erlebnis lassen wird. Die Art, wie Stefan Trepte mit Wort, Mimik und Gesten Inhalte der Lieder unterstreicht; wie der Gitarrist Eckehardt Lipske mit einer überragenden Leistung sein Instrument singen lässt, wie "Mampe" Ludewig komödiantisch seine Songs wirkungsvoll unterstreicht und mit den anderen Musikern in einer Einheit ein volles Gesamtbild entstehen lässt, ist Ergebnis einer stabilen und erfolgreichen Arbeit aus 35 Jahren Bandexistenz und eine Klasse für sich.

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