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Ein behaglicher Sonntagabend in einem kleinen östlichen Hauptstadtclub (www.knorre.de) sollte es werden. Nach rund 27 Jahren wieder einmal Holger Biege live erleben. Das konnte doch eigentlich nicht daneben gehen! Mein erstes (und wegen der Ausreise des DDR-Bürgers Holger B. auch letztes) Konzert erlebte ich 1978 im Berliner Kino „Babylon“. Ich sage es einmal so: Der Abend stand unter keinem günstigen Stern! Der Laden war mit rund fünfzig Gästen leider nur halb gefüllt. Am Vorabend fand das inhaltsgleiche Konzert (am selben Ort) bei voller Belegschaft statt. Als Herr Biege das Podium betrat ritt ihn dann offensichtlich der „Leibhaftige“, denn er begann seinen Auftritt mit einer saftigen Publikumsschelte, die er dann gleich auf den Standort Berlin ausdehnte. Bumm - das hat gesessen! Herr Biege warf den verstörten EurozahlerInnen vor, erst kürzlich Auftritte vor 300 und 500 Gästen gehabt zu haben. Zwei Konzerte in der „Knorre“ hintereinander würden ihm so schnell nicht mehr passieren. Berlin sei eben grundsätzlich kein gutes Pflaster. Er wohne jetzt in einem kleinen Ort in Niedersachsen...! Auch der Versuch, seinen Fehlstart danach ins „nicht so ernst gemeinte“ zu verwandeln, konnte die Situation nicht mehr retten. Nun war nur noch mit musikalischer Meisterschaft Boden gut zu machen. Aber auch das war an diesem Abend schwierig. Die Technik führte offensichtlich ein Eigenleben (ein Song wiederholte Herr Biege deshalb innerhalb des Zugabenteils), der Künstler verspielte sich mehrfach und irgendwie war die Brille immer zum falschen Zeitpunkt auf der Nase oder eben auch nicht! Zu allem Überfluss gab der Sänger zu bedenken, aus Stressgründen stimmlich leicht indisponiert zu sein. Immerhin wurde dann doch noch zwei Stunden Musik gemacht! Dabei kamen die Hits von damals und heute zum Vortrag.  Bis auf eine Ausnahme sind alle Songs nur mit Begleitung am Flügel dargeboten worden. Ach Herr Biege - was hätte das für ein schöner Abend werden können!