02.09.2005 Berlin - Stern Combo Meißen
Bericht + Fotos: Peter Günther
© www.ostmusik.de 2005
Weißensee`er Freilichtbühne - ein Ort mit Erinnerungen an schon vergangene
historische große Rockkonzerte. An diesem Freitagabend stand nun die Stern
Combo Meißen auf der Bühne, und ich war gespannt, wie das nun so ohne dem
Sänger Reinhard Fißler werden sollte. Schließlich war er im übertragenden Sinne
der Frontmann der gestandenen "Sterne" aus Meißen.
Im Vorprogramm eine interessante junge Band aus Berlin - "Quarter". Handwerklich
perfekt präsentierte sie einen Querschnitt aus ihrem scheinbar großen Fundus
eigener Songs, die eine Mischung rock - balladenhafter Popsongs ist. Leider wie bei
vielen anderen Bands und Interpreten dieses Genre keine einzige deutschsprachige
Liedzeile. Bemerkenswert jedoch, das kein Titel wie der andere klang und in den
Kompositionen viele musikalische Details stecken. Alles in allem sehr hörenswert.
Die Stern Combo begann mit dem "Nacht auf dem kahlen Berg", einer hervorragend
interpretierten Adaption der 70er Jahre. Schon mit diesem ersten Song zeigte sich
die Qualität der "Stern" Musiker. Mit einer Wahnsinnsdynamik rauschten die Töne
von der Bühne zu den Zuschauern. Zum Ende des Songs wird jedoch leider
schmerzlich das Fehlen von Reinhard Stimme deutlich.
Dann geht es Schlag auf Schlag. "Der Alte", "Der weite Weg" oder "Die Sage"
erklingen. Der Gesangspart wird geschickt zwischen Michael Behm, Norbert Jäger
und Martin Schreier aufgeteilt. Was die Musiker der Band draufhaben, zeigen die
Solos. Michael Behm am Drums und Alexander Prokop am Bass überzeugen mit
unkonventionellem einfallsreichem Spiel. Über die wunderbare Interpretation des
"Frühling" von Frank Nicolovius und Eghard Schumann brauche ich mich an dieser
Stelle wohl kaum noch auslassen.
Dann betritt IC Falkenberg die Bühne und setzt mit den Songs aus seiner "Stern"
Zeit das i-tüpfelchen auf das Programm. Die Songs kommen kraftvoll, dynamisch -
und damit unverbraucht von der Bühne.
Mein Eindruck ist das Feststellen einer erhöhten Harmonie zwischen den Musikern
im Verhältnis zu vergangenen Zeiten. Und genau das übertrug sich auch auf das
Publikum. Für die Zukunft wünschte ich mir vielleicht mal ein paar wirklich neue
Songs, die sich in das gestandene Werk der Gruppe harmonisch einfügen.