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03.02.2006 Weinböhla - IC Falkenberg Bericht + Fotos: Marc Feuerherm
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Ein wunderschönes Ambiente fand man vor, als man in den Zentralgasthof im Zentrum Weinböhlas Einlass gefunden hat. Ein angenehm gestalteter und bestuhlter Raum, eine kleine Bühne, optimale Voraussetzungen für ein menschliches und sehr intensives Konzert. Gitarre und Keyboard (Nun ja ein Flügel wäre sicher besser gewesen, aber so ein Instrument steht nun nicht überall umher).  Das Konzert stand ja unter dem Banner „Schwimmen im Regen“, seinem neuen Album, welches aber noch ein wenig auf sich warten lässt. Trotz allem wählte er das Titelstück als Opener des Abends. Typisch IC wie man ihn kennt. Sollte das ganze kommende Album auf diesem Level angesiedelt sein, dann heißt es wieder einmal blind zugreifen. Einigen dürfte ja bekannt sein, dass IC auch bei einigen anderen „Projekten“ mitwirkt, man nenne nur mal Stern (Combo) Meissen oder eben im letzten Jahr bei den Silly-Auftritten. Ein Lied hat er mit in sein Programm aufgenommen und zwar „Asyl im Paradies“, was er an diesem Abend auch zum Besten gab. Eine besonders innige Beziehung hat er zu Reinhardt Fißler, dem schwer an ALS erkrankten Frontmann der Stern Combo. Für ihn hat er zum 40-jährigen Bestehen der Band den Song „Laß mich hier nicht liegen“ geschrieben (Nachzuhören auf der Jubiläums-Doppel-CD „40 Jahre“). Ein wundervolles Stück Musik dass man nur für einen wirklichen Freund schreibt und singt. Ob nun Stücke von „Agonie + Ekstase“ (Die Hunde der Rebellen; Die fetten Jahre) oder „Traumarchiv“ (Mann im Mond), ob Songs aus „Zwischen Erde und Mond“ (Unter den Rosen) oder vom „Zigeuner“-Album (Zigeuner auf Zeit; Dein Herz) – eines ist unverkennbar, IC’s eigener Stil, einfühlsame Songs deren Texte immer sehr hörenswert sind. Aber natürlich fehlten auch die Stern Klassiker nicht, wie mein ewiger Lieblingssong „Eine Nacht“ oder eben auch „Was fang ich an“ oder „Wir sind die Sonne“. Solche Lieder benötigen keine große Begleitband, um es mit einem Zitat zu sagen: >>das geht los und funktioniert immer und überall, auch am Ende der Welt bei Nacht und Stromausfall<<!! So verlief dieser Abend sehr gefühlvoll, emotional und mit einer fast intimen Nähe. Auch wenn man sich einmal verspielt hat, sich in der Textzeile irrte oder am Keyboard aufgrund zu langer Finger ein grässlich nervendes Instrument imitiert, immer nahmen es Künstler und Publikum mit Humor. Eine sehr schöne Idee die ich vielleicht auch persönlich aufnehmen werde ist folgende: Seit einiger Zeit verschenkt Ralf Bücher, welche er gelesen hat und nicht einfach im Schrank verstauben lassen möchte. In Weinböhla ging es um das Buch „Less than zero“ (Unter Null) von Bret Easton Ellis! Daran geknüpft sind nur 2 Bedingungen: man sollte des Lesens mächtig sein und nach Genuss des Werkes soll man auf seiner Homepage ein Statement abgeben, und das Buch möglichst weiter verschenken. Eine klasse Idee, ich hoffe sie trägt Früchte. Abschließend bleibt zu sagen, dass dies ein wundervoller Abend war. Und auch in Anbetracht des kulturellen und musikalischen Kahlschlages der letzten Jahre in diesem uns’rem Lande bleibt die Erkenntnis, dass doch eine kleine aber qualitativ hochwertige Szene existiert, wie eben Auftritte von IC, Eric Fish, Wecker/Wader/Mey (ja ich weiß, die sind nicht unbedingt „Ostmusik“), Stern Combo Meissen oder auch Dirk Michaelis zeigen. Weiter so, die Säle sind vielleicht kleiner, aber voll! Danke IC. Einen Wermutstropfen scheint aber jedes Konzert zu haben. Deshalb, falls sie es lesen. Wenn 4 oder 5 Damen meinen sie müssten nölen und sticheln weil man mal kurz für ein Foto aufsteht und ihnen damit für circa 10 Sekunden die Sicht nimmt, dann lasst Euch sagen: Das war ein Konzert mit freier Platzwahl und wer in der ersten Reihe sitzen möchte der muss eben zeitig genug kommen. Nichts für ungut, aber das musste ich mal loswerden.