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22.07.2006 Berlin - Silly + Gäste Bericht: Peter Günther / Fotos: Kathrin Neugebauer + Jörg Kunze
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10 Jahre nun weilt Tamara schon nicht mehr unter uns. Eine Sängerin die nicht nur mit ihren Liedern, auch mit Ihrer persönlichen Art Menschen bewegt hat, eine Leitfigur wurde und nie aufgab. Und nun, an diesem speziellen Tag ein Konzert, ein Konzert für sie und, wie IC Falkenberg während des Konzertes sagte, für andere von uns gegangenen Musiker der Ostrockszene. Mit dieser Leitlinie ging ich in das Konzert und erwartete für mich selbst bewegende und emotionale Momente, welche sich aber nur zeitweise einstellten. Ich greife mal wieder voraus ... nach dem Konzert unterhielt ich mich mit Freunden über das Konzert, wollte wissen, wie sie es empfunden und aufgenommen haben. Es war interessant festzustellen, das die Auffassungen sehr unterschiedlich waren. Ein Teil war total begeistert und fasziniert, ein anderer fand die Besetzungen nicht optimal gewählt, ja und dann gab es auch leicht enttäuschte Stimmen. So unterschiedlich empfindet jeder. Ich selbst hatte mir das Konzert ehrlicherweise auch anders vorgestellt. Vergleiche ich es mit dem vor einem dreiviertel Jahr stattgefundenem im Tempodrom Berlin, dann war das erstere für mich persönlich viel bewegender. Irgendwie entwickelte sich in Berlin-Weißensee kein Spannungsbogen, und war mal der Anfang gemacht, zerriss das Band durch eine für mich unverständliche Dramaturgie. Sicherlich empfindet das jeder anders, doch wenn schon Künstler auf der Bühne an so einem Tag stehen, sollte man vielleicht doch die SILLY Lieder in den Vordergrund rücken und keine "fremden" Werke - und genau das hat meines Erachtens nicht gestimmt. Und das Argument des Moderators am Anfang, dass das Silly Repertoire leider nicht zulässt nur Silly Titel an dem Abend zu spielen, ist ja völliger Blödsinn. An den Leistungen der Künstler gibt es für mich absolut keine Abstriche zu machen, da hat jeder sein Bestes gegeben, keine Frage. Und solche Namen wie Ulla Meinicke oder Wolfgang Niedecken stellen ja auch was dar. Nur das da ein IC Falkenberg, welcher in der Vergangenheit mit höchstem Einsatz bei SILLY Konzerten überragende Leistungen abgab sehr kurz kam, ist mir unverständlich. Sehr bewegend und überzeugend in jedem Fall Dirk Zöllner und vor allem Angelika Weiz, welche für mich der Höhepunkt in diesem Rahmen war. Da hat alles gestimmt. Mit ihrer Art und der Ausstrahlung hat sie gezeigt wie sehr sie hinter dem Motto des Abends stand. Klasse. Über Katy Karrenbauer gibt es unter den Anhängern von SILLY auch die unterschiedlichsten Auffassungen. Ich denke, sie macht in ihrer übertriebenen gestischen Bühnenhaltung viel an Eindrücken kaputt. Da passt einiges nicht zu den Inhalten der Silly Songs... und das werte ich mal so ganz unabhängig vom Gesang. Anna Loos dagegen souverän, herzlich und angepasst an die Inhalte der Titel. Ihr gelang es mühelos den Liedern Seele zu geben. Schade auch, das Anja Krabbe nicht dabei war, sie war und ist eine Sängerin, welche auch die tiefgehenden Titel emotional und mit großer Wirkung präsentieren kann. Fazit für mich: Man hätte mehr draus machen können, denn es war ja nicht irgendein Konzert. Auch eine kleine Videoeinspielung von Tamara wäre bestimmt passend gewesen. Oder frühere Musikanten von Tamara mit auf der Bühne, welche Wegbegleiter bei SILLY waren. Aber das ist alles meine persönliche Sicht, einem Laien, eines Konzertbesuchers, der mit persönlichen hohen Erwartungen und Vorstellungen nach Berlin kam und trotz allem den Abend als sehr erholsam für sich selbst wertet, zumal liebe Freunde vor Ort waren. In diesem Zusammenhang viele liebe Grüße an Regina, Kathrin, Laci und Gunter.