13.07.2007 Magdeburg - Eastrock Symphony
Bericht + Fotos: Petra Meissner
© www.ostmusik.de 2007
Freitag der 13. in Magdeburg,
da wir nicht abergläubig sind und stattdessen ostrockverrückt, machten wir uns auf
den weiten Weg nach Magdeburg zum Ableger der East Rock Symphony.
Die Konzertmeinungen von Berlin im Ohr, waren wir natürlich gespannt, was uns
dieses Jahr bei er East Rock Symphony erwartete und gleich vornweg, alles was
hier so wiedergegeben wird, ist eine persönliche Meinung und dadurch sehr
subjektiv geprägt, denn jeder hat andere Vorlieben und Ostrockfavoriten.
Den Veranstaltungsort würde ich als ideal bezeichnen und man höre und staune,
trotz Gegenveranstaltung in Erfurt waren 2300 Leute da, also volles Haus.
Wer schon mal zu so einer Sache war, weiß, es ist kein Rockkonzert im
herkömmlichen Sinne, es spielt ja ein großes Orchester und in diesem Falle war es
das Neue Sinfonieorchester Berlin und die Damen und Herren hatten die Lage voll
im Griff- es war wesentlich besser als voriges Jahr in Berlin - man ergänzte sich mit
den Rockern - so perfekt habe ich das erstmals erlebt. Ausgezeichneter Ton, keine
Spur von den Kritikpunkten vom Montag.
Die Veranstaltung war als herkömmliches Nummernprogramm mit Ansager angelegt
(hier hätte ich mir jemanden gewünscht, der sich mit der Ostrockmaterie besser
auskennt und spezieller auf die Künstler eingeht ).
Am Anfang war die Stimmung etwas verhalten und Stern Meißen hatte es nicht
leicht, sie waren extra in feinem Zwirn erschienen, nur Herr Jäger widersetzte sich
der Kleiderordnung und kam in gewohntem Aufzug. Der Auftritt von dem Kollegen,
der kein Ostrocker sein will, ging etwas unter.
Aber spätestens als Herr Zöllner auf die Bühne kam, wurde die Stimmung besser,
ein absoluter Könner, er fand sofort einen Draht zum Publikum und als mal die
Technik streikte, lief er zur Höchstform auf und zeigte sein Improvisationstalent und
machte aus seinem Käfer ein Highlight des Abends.
Vor der Pause war Cäsar dran, dem wir alles Gute wünschen und es werden wieder
bessere Zeiten kommen.
Nach der Pause hatte Holger Biege drei Titel, wobei mir dort "Reichtum der Welt"
nicht schlecht gefiel - auch wenn es einige Pfiffe hagelte, was zeigt, dass das
Publikum nicht ganz uninformiert war.
Für mich der absolute Höhepunkt "Hans die Geige, mit seinem Klassikkollegen
Yoshiaki Shibata". In sechs Minuten jagten sie durch die vier Jahreszeiten und
rissen das Publikum zu verdienten Beifallsstürmen hin. Spielfreude pur und es kam
auch mal etwas Bewegung auf die Bühne, was ich bis dahin vermisst hatte. Nur,
warum so kurz der Auftritt ? Zeit wäre reichlich gewesen, bedingt durch die Ausfälle
von Herrn Trepte und Werther Lohse. (bei der Krankmeldung von Letzterem durch
den Moderator musste ich etwas schmunzeln)
Stattdessen wurde eine junge Band - Silent Tempes- ins Rennen geschickt. Was die
dort sollten, war mir schleierhaft, der deutschen Sprache waren sie nicht mächtig
und die zwei Titel dauerten geschlagene 25 Minuten. Versteht mich nicht falsch, ich
bin absolut für junge Musiker und sie sollen immer eine Chance bekommen, aber es
muss zum Thema passen und das war ja hier der Ostrock. Sie hatten ein halbes
Jahr Zeit, sich auf diese Mugge vorzubereiten, hätten sie nicht mal einige
Ostrocktitel jugendgemäß zu Gehör bringen können? Thema verfehlt, würde ich
sagen.
Darüber hinweg tröstete uns dann Thomas Natschinski und Gabi Rückert. Die
"Berührung" hat mich wirklich wieder mal emotional angesprochen - im wahrsten
Sinne des Wortes.
Schön auch Electra, besonders eindrucksvoll der Türkische Marsch, der absolut
begeisterte.
Das Finale war "Wer die Rose ehrt" , ein schöner Abschluss - am Mikro IC , Zöllner
und Hans die Geige - es war drei mal Strophe eins, meinetwegen hätte es auch vier
mal sein können, so toll war es.