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06.07.2008 Leipzig - Karussell
Bericht + Fotos: Gundolf Zimmermann
Am 06.07.08 führte uns unser Weg auf den Pfaden des Ostrock's nach Leipzig.
Unser Ziel war das Fest des Konsum's Leipzig auf der Festwiese am Zentralstadion.
Als krönender Abschluss dieses Festes spielte dort KARUSSELL. Das wollten wir
uns natürlich nicht entgehen lassen.
Die Fahrt nach LE und die Parkplatzsuche verliefen ohne Probleme und wir
begannen bei einer schwülwarmen Hitze die Festwiese zu erobern. Zuerst nahmen
wir die Bühne im Anschein und wenig später kam Joe Raschke uns begrüßen. Im
Backstage konnten wir auch den anderen KARUSSELL'ern kurz hallo sagen.
Danach schauten wir uns noch ein wenig auf der Festwiese um. Gegen 16.38 Uhr
ging das Konzert dann endlich los.
Mit dem von Joe auf dem Keyboard intonierten "Als ich fortging" und den Worten
"KARUSSELL ist wieder da" (dazu fällt mir nur ein, "Gott sei Dank" ist KARUSSELL
wieder da") ging es wieder einmal auf Zeitreise. Aber KARUSSELL ging natürlich
nicht fort, sondern sie kamen jetzt endlich alle auf die Bühne.
Wolf-Rüdiger Raschke und Joe Raschke standen mit ihren Instrumenten übrigens
auf hohen Podesten. Ganz schön ungewöhnlich, da die Bühne selbst auch schon
hoch war. Das lag aber darin begründet, dass vor KARUSSELL noch andere
Aktivitäten auf der Bühne stattfanden und die Podeste dann einfach komplett auf
ihre Position geschoben wurden, um langwierige Umbaupausen zu vermeiden.
Die 6 Musiker präsentierten sich gut gelaunt dem Publikum, dass zum großen Teil
aus dem typischen "Stadtfestpublikum" bestand. Aber auch viele KARUSSELL-
Shirts sah man im Publikum.
Die Band überzeugte wie bei den vorangegangenen Konzerten wieder durch
absolute Spielfreude und Livepower.
Die Musiker harmonieren perfekt miteinander. Da werden Blicke ausgetauscht und
da gibt es auch mal ein Lächeln oder freundschaftliche Gesten untereinander.
Natürlich suchen die Musiker auch ständig Kontakt zum Publikum und finden diesen
auch.
Mit den beiden gleichberechtigten und in ihrer Art zu singen unterschiedlichen
Frontmännern Joe und Oschek ist KARUSSELL bei ihren traditionellen Wurzeln
geblieben und gleichzeitig moderner geworden.
Wenn Reinhard Huth "Ehrlich will ich bleiben" singt, bekomme ich immer noch eine
Gänsehaut. Auch "Wie ein Fischlein unterm Eis kann KEINER besser als er
interpretieren. Joe wechselt ständig zwischen Keyboard und Gesangsmikro hin und
her, bläst dazu noch vortrefflich die Mundharmonika zum Beispiel bei "Mein Bruder
Blues" und ist der Wirbelwind der neuformierten KARUSSELLer. Joe singt
"Besinnung" oder "Gelber Mond", als wären diese Lieder ihm auf dem Leib
geschrieben worden. Überhaupt ist die Setlist ein ausgesprochener Leckerbissen für
KARUSSELL-Fans der ersten Stunde. "Doch wenn die Hähne krähn", "Fenster zu",
"Zweifel", Schlaraffenberg" finden sich darin eben so wieder wie "McDonald".
Übrigens meisterte Joe auch das Handicap mit den auf dem Podest stehenden
Keyboards bei seinen Ausflügen ohne Sturz.
Gitarrist Hans Graf macht seinem Familiennamen alle Ehre. Er sieht in seinen
Klamotten und mit der Sonnenbrille richtig edel aus und spielt dazu wunderbar auf
seiner E-Gitarre. Dabei unternimmt er oft Ausflüge an den Bühnenrand oder zu
seinen Bandkollegen.
Jan Kirsten am Bass ist wohl der "Sonnenschein" der Band. Er lächelt oft und gerne
während er seine 4 Saiten spielt. Auch mit seinem Solo weiß er durchaus zu
beeindrucken. Auch Schlagzeuger Benno Jähnert gibt bei einem Solo eine
Kostprobe seines Könnens.
Bandgründer Wolf-Rüdiger Raschke ist zwar auch grau geworden im Laufe der
Jahre, aber das "KARUSSELL-Fieber" glüht wieder wie in besten Zeiten in ihm. Er
hat sichtlich Spaß daran wieder auf der Bühne zu stehen.
Bei "Whisky" stürmt Joe wieder über die gesamte Bühnenbreite zum Keyboard
seines Vaters, um mit ihm gemeinsam zu spielen. Oschek, Jan und Hans
versammeln sich dann auch noch um das Raschke-Duo.
In seiner Ansage zu "Wer die Rose ehrt" wünschte Joe auch dem erkrankten Cäsar
eine baldige Genesung.
Nach ca. 90 Minuten Spielzeit inklusive Zugaben war das Konzert leider schon
vorbei. Doch KARUSSELL kehrte nach wenigen Minuten zur 2.Schicht zurück, die
da hieß Autogrammstunde. So einen Andrang habe ich lange nicht mehr bei einer
AGS gesehen. KARUSSELL sind die Fan's unheimlich wichtig. Deshalb wird
Fanpflege bei ihnen auch groß geschrieben. Geduldig, ehrlich und herzlich plaudern
sie mit den Fan's und schreiben sich auf Foto's, Schallplattenhüllen oder CD's fast
die Finger wund.
Nach der AGS war für uns noch Zeit für einen Schwatz und ein paar Foto's mit den
Musikern. Dann sagten wir "Auf Wiedersehen bis zum nächsten Mal".
Wir kommen gerne gerne wieder vorbei, wenn sich das Live-KARUSSELL dreht.