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12.07.2008 Singwitz - Dirk Zöller
Bericht + Fotos: Gundolf Zimmermann
Im Kesselhaus Singwitz waren gestern eigentlich ZÖLLNER's 7 Sünden
angekündigt. Lissi und meiner einer hatten den ganzen Tag hin und her überlegt, ob
und wo es uns denn nun am Abend zu einer Mugge hinziehen würde. Die kurze
Entfernung zum Kesselhaus gab letztendlich den Ausschlag. Wenn man schon mal
was Vernünftiges praktisch vor der Haustür hat, sollte man das ja auch nutzen. Wir
waren nun voller Freude auf die krachende, bunte Show von ZÖLLNER's 7 Sünden
eingestellt.
Wir kamen im Kesselhaus an und beim Betrachten der Bühne fehlte irgendwas.... Es
dauerte eine Weile, dann viel es mir wie Schuppen aus den Haaren, sowohl Matze's
Schlagzeug als auch ein Mikroständer für A-Low's Mikro fehlten auf der Bühne
ebenso wie das "Sünder-Logo". Doch das Rätsel wurde bald gelöst.
Der Kesselhausbetreiber betrat die Bühne und sagte das Duo Zöllner und Gensicke
an. Dann nahm der Abend seinen Lauf und die beiden eroberten das zahlreich
erschienene Publikum im Kesselhaus im Sturm...
Locker, leicht und witzig gestalteten die Musiker nun den Abend mit Liedern aus
allen Phasen ihres über 20jährigen gemeinsamen Schaffens. Gleich als erstes Lied
kam DER ZÖLLNER-Hit schlecht hin, "n..Käfer auf..m Blatt".
Zwischen den Titeln plauderte Scholle munter drauf los, erzählte zum Beispiel von
seiner ersten Begegnung mit Gensicke in den achtziger Jahren oder von seiner
Jugendliebe. Gensicke würzte das Ganze noch mit dem einen oder anderen
trockenen Kommentar.
ZÖLLNER mit seiner Stimme kommt auch in der Duo-Besetzung phantastisch rüber.
Vom Flüstern bis zum Schreien reizte er beim gestrigen Auftritt wieder die ganze
Bandbreite seiner Sangesfähigkeiten aus. Egal ob ältere Lieder wie "Strohfeuer" und
"Königin" erklingen oder Lieder vom aktuellen Album 7 Sünden wie "Gut aus"
vorgetragen werden, ZÖLLNER reißt mit und erreicht die Seelen seiner Zuhörer. Da
stört es auch keinen, außer den Meister selbst, dass er bei "Gut aus" plötzlich einen
Textaussetzer hatte. Ganz im Gegenteil allenthalben machte sich ein Schmunzeln
breit. Gemeinsam mit dem Publikum wurde die Situation dann behoben.
Der Refrain vom "Heiligenschein" wurde dann von Musikern und Zuhörern
gemeinsam gesungen.
Den Bautz'ner Senf bezeichnete Scholle übrigens zwischendurch mal als köstliche
Droge, was das Publikum natürlich gerne gehört hat.
Mit "ich kann dich nicht riechen" ging es in die Pause, die mich natürlich vor die Tür
trieb;-).
Nach der Pause erlebten wir ZÖLLNER in Bestform zum Beispiel bei "Rot" oder der
Ballade "Leer". Auch "Keine schweigt wie du" klang wunderbar.
Mittlerweile hatten sich die beiden Herren auf der Bühne auch ihrer Krawatten
entledigt und tranken zwischendurch auch mal einen Schluck Rotwein.Auf Zuruf aus
dem Publikum versuchten sie sich auch kurz an dem uralten "Hose runter", wobei
sie aber schnell feststellten, dass das ohne Bläser nicht gerade funktioniert.
Mehrmals kehrten ZÖLLNER und Gensicke auf die Bühne zurück, um Zugaben zu
geben.
Natürlich fehlte letztendlich auch "Viel zu weit" nicht an diesem Abend. Abschließend
wurden die beiden mit stehenden Ovationen gefeiert.
Natürlich tauchten sie anschließend noch im Publikum auf und gaben fleißig
Autogramme.
Wir machten uns dann nach einigen interessanten Gesprächen sehr zufrieden auf
den kurzen Heimweg.