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31.07.2009 Biesdorf - Renft + Electra
Bericht + Fotos: Peter Günther
Gleich zwei Kultbands des Ostens standen an einem schönen Sommertag bei
angenehmen Temperaturen vor einer fast ausverkauften Kulisse in Berlin Biesdorf
auf der Bühne. Ideale Bedingungen für ein Konzert der Sonderklasse waren damit
gegeben.
Den Anfang machte Renft. Pünktlich um 18.30 Uhr betraten die 4 Musiker der
legendären Band die Bühne.
Mit "Ich bau euch ein Lied" eröffnete "Monster" dann den musikalischen Reigen. Es
folgten dann die bekannten Standards der Gruppe, wobei meine Favoriten "Flüsse
und Tränen", "Zwischen Liebe und Zorn" und "Als ich wie ein Vogel war" waren.
Sehr beeindruckt hat mich die sympathische Art von Gisbert "Pitti" Piatkowski. Sein
Gitarrenspiel locker, virtuos, hart und zugleich feinfühlig. Regina, welche mich
begleitete, erzählte mir nach dem Konzert das gerade die Gitarrentöne bei "Als ich
wie ein Vogel war" ihr eine Gänsehaut bereiteten und sie innerlich zum Beben
brachte.
Über "So starb auch Neruda" habe ich mich wahnsinnig gefreut, ein wichtiger Titel
aus den 70`er Jahren, welcher heute noch im Programm der Band präsent ist.
Der Sound selbst hat mir bei Renft nicht in allen Belangen zugesagt. Da gingen
wichtige instrumentale Solopassagen unter und auch der Gesang war teilweise
nicht deutlich zu verstehen.
Nach einer kurzen Umbaupause dann "electra", welche in diesem Jahr ihr 40
jähriges Bühnenjubiläum begehen. Am Gesangsmikro drei gestandene Musiker der
Band - Gisbert Koering, Stefan Trepte und Peter Ludewig.
Electra Musik steht für ein breites musikalisches Spektrum. Leise Lieder, rockige
Songs wie Klassikadaptionen stehen gleichberechtigt in ihrem Programm. Ihr
Klassiker "Tritt ein in den Dom" - welcher auch an diesem Abend erklang - ist wohl
ihre Hymne der 70er Jahre. In den 80èrn war es dann die "Sixtinische Madonna".
Wahrend ihres Auftritts an diesem Abend erklangen dann u.a. "Frau im Spiegelglas",
"Vier Milliarden" (mein Favorit an diesem Tag), "Das kommt weil deine Seele
brennt", "Grüner Esel", "Nie zuvor" und "Seh in die Kerzen".
Beeindruckend auch hier die Spielfreude, die Herzlichkeit und der teilweise
unaufdringliche Klamauk, eine Art, der man sich einfach nicht entziehen kann.
Der Ton bei "electra" glasklar abgemischt, so das jedes Wort zu verstehen war.
Zwei Legenden des Ostens mit unterschiedlichem musikalischem Stil verstanden es
an diesem Abend auf ihre Art musikalische Glanzpunkte zu setzen und ein
zufriedenes Publikum in die laue Nacht zu entlassen.