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26.12.2009 Berlin - Stern Akustisch
Bericht: Agnes / Fotos: Katrin Domschke
Am 2.Weihnachtsfeiertag hat es ordentlich gerappelt in der Kino-Kiste. Nach einem
Warm Up am Tag zuvor in JWD gab Stern akustisch sein allerletztes Konzert in der
Hauptstadt, wo auch vor mehr als einem Jahr die grandiose Premiere gefeiert
wurde.
Mit etwas gemischten Gefühlen kam ich dort an. Wie würde die Stimmung bei den
Akustikern sein? Ich war überrascht. Die Stimmung war überhaupt nicht getrübt. Im
Gegenteil, es ging sehr heiter auf der Bühne zu. Die Fünf ließen sich eben gerade
nicht die Spiellaune verderben.
Alexander Procops Kontrabass musste noch vor Konzertbeginn aus Platzgründen
von der Bühne weichen. Leider! Er hatte ja immer noch seine Bassgitarre, die zum
Einsatz kam. Die anderen Akustiker nahmen an ihren gewohnten Instrumenten auf
der schmalen Bühne Platz, allerdings nicht in der gewohnten Anordnung. IC fehlte
Michael Behms Schlagzeug im Rücken und auch Frank Nicolovius konnte sich nur
schwerlich an selbigen orientieren. Zum Glück war letzterer in der Kiste zu hören wie
auch zu sehen. Am Vorabend sollte es wohl ein wenig anders gewesen sein.
IC Falkenberg stand zwischendrin und gab ab und an den Ton an. Links von ihm
Michael Lehrmann mit seiner singenden Gitarre und rechts von ihm lehnte Alex auf
seinem Barhocker. Seinen Kopf und die Kistendecke trennten nur ein paar
Zentimeter. So ist das eben, wenn man den längsten Bassisten mit an Bord hat.
Die tiefen, sagenumwobenen Töne seines Kontrabasses fehlten mir ein wenig.
Dafür durfte ich wieder live meinem Lieblingston lauschen.
Die Person, der dieser Song zum 40 jährigen Jubiläum von Stern Combo Meissen gewidmet
wurde, ließ es sich nicht nehmen, das erste sowie auch das letzte Konzert von Stern akustisch
mitzuerleben. „Ich hab´ Dich lieb Reini“ sprach IC durchs Mikro.
Und auch die Geschichten um wissenschaftliche Sendungen und Parka mit
Fellbesatz sowie Hotelstreiche und einer „Schweinsrind“ Tasche bestätigte Reinhard
Fißler mit einem „ja ja“. Einige im Publikum schienen schon ein wenig ermüdet vom
Weihnachtsfest und seinen kulinarischen Genüssen.
Doch spätestens bei den musikalischen Einlagen wurden ihre müden Lebensgeister
wieder geweckt. Die Akustiker hatten wieder so viel Spaß auf der Bühne und sprühten
förmlich vor Energie.
Die Funken sprangen auf das Publikum über. In den Sitzreihen wie auch in
den hinteren stehenden Reihen wurde mitgesungen, mitgewippt und mitgeklatscht.
Micha Behm bekam ganz exklusiv sein Geburtstagsständchen und durfte dabei
sitzen bleiben. Beim Duett mit IC standen und sangen dann beide in Zweisamkeit.
An diesem Abend wurde wieder viel gelacht auf der Bühne und auch im Publikum,
besonders in der ersten Reihe. Und da Lachen ja bekanntermaßen Endorphine
ausschüttet, sprudelte ich förmlich über, als ich mich vom Konzert wieder auf den
Heimweg machte.
So viel Spaß kann ich allerdings nur mit diesen Sternen haben.
Mit der Tatsache, dass der Weg unter diesem Stern nun zu Ende ist, möchte ich
mich eigentlich nur ungern anfreunden. Gibt es vielleicht doch noch ein Fünkchen
Hoffnung, dass dieser auch im nächsten Jahr wieder zum Funkeln kommt?
Auch Reinhard Fißler ermutigte die Akustiker zum Weitermachen: „Jungs werft bitte nicht
das Handtuch“.