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01.07.2011 Leipzig - Konstantin Wecker & Hannes Wader Bericht: Marion Ille
Ich denke, es sind Menschen, die den einen oder den anderen verehren/mögen oder bereit sind, sich auf beide einzulassen. Deutsches südliches Temperament :-) und deutsche nordische emotionale Ausbrüche ;-) - nur bei den beiden harmoniert beides so wunderbar und glaubhaft. Ich gehöre, gemeinsam mit meinem Mann, zu den Verehrern und Nachahmern der Musik von Hannes Wader, er hat mich und meine Familie schon sehr zeitig geprägt und "Trotz alledem" 1 kann ich noch heute auswendig wiedergeben. Und es passte ja so (scheinbar) gut in unsere Ideologie! Aber ich bin sicher, jedem Pazifisten und Sozialisten ging sein Lied "Es ist an der Zeit ..." so unter die Haut, dass jedem klar wurde, ob Ost oder West - Krieg darf nicht geschehen - (Ich bin sicher, dass dieses Lied bei uns gut "durchging", weil ja östliche sozialistische Waffen nicht vorkamen, und wir machten ja ohnehin alles "besser")! Wir haben unsere Verbundenheit an unsere Söhne weiter gegeben und so ist es nur zu verständlich, dass mein Großer mich am 01.07. begleitete. Selbstverständlich ist mir auch Konstantin Wecker als politischer Sänger ein Begriff, aber ich bin vorrangig wegen Hannes Wader zu diesem Konzert gegangen. Was ich dann dort mit beiden erlebte war sensationell, ich war so was von begeistert, dass ich noch in der gleichen Nacht die aktuellen CDs der beiden gekauft habe. Ich vergaß bisher zu erwähnen, dass ich mich nach wie vor als Marxistin verstehe (ohne den vergangenen real existierenden Sozialismus á la DDR zu glorifizieren und ihn wieder herbei zu wünschen). Daher fühlte ich mich emotional und politisch verstanden. Wer sich mit den politischen Gegebenheiten in unserem Land und den weltpolitischen Entwicklungen in Übereinstimmung befindet, der wird sicherlich nicht so viele Gemeinsamkeiten mit den Künstlern gefunden haben, aber ich habe gespürt, dass es doch Hoffnung gibt, eine Welt zu schaffen, die ohne Krieg, Diktatur, Geldgeilheit und Sensationsgier auskommt, wenn sich viele Menschen dafür entscheiden - egal, wie wir es nennen werden.