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18.08.2023 Hartha - Klosterbrüder + Hans die Geige + Quaster & Friends
Auf der Kulturbühne Hartha gab es an drei Tagen ein kleines Festival, was hochkarätig besetzt war. Ich war am Freitag vor Ort. Was mich verblüffte, weil ich so noch nicht erlebt hatte, war die fehlende Einlasskontrolle, nicht einmal nach Eintrittskarten wurde gefragt. Die Kulturanlage ist bestens geeignet für Auftritte, etwas abgelegen im Wald, nicht zu groß und damit übersichtlich, eine sehr angenehme Umgebung und Atmosphäre schaffend und ausstrahlend. An diesem Tag waren „Berluc“, „Klosterbrüder“, „Hans die Geige“ und „Quaster & Friends“ angekündigt. Die Rocker von der Küste zogen ihre Zusage ein paar Tage vor dem Termin zurück. Sehr, sehr schade. Die Zahl der Zuschauer war am Freitag leider überschaubar. Ich habe hier - als auch aus den Erfahrungen letzter Konzerte - den Eindruck, dass das Interesse der Leute zurückgeht … aus was für Gründen auch immer. Vorteil dieser Umstände ist aber auch, dass man mit den Musikern ganz ungezwungen und locker ins Gespräch kam und sich austauschen konnte. Die Klosterbrüder machten nach langen Soundchecks, welche alle agierenden Künstler betrafen, den Anfang. Ich habe die Kultband sehr lange nicht mehr gesehen und aus meiner Sicht einiges bei ihnen vermisst. Eigene Titel erklangen zur Hälfte ihrer Auftrittszeit, die andere wurde von internationalen Liedern gefüllt. Sehr bedauerlich, zumal der Fundus mit tollen eigenen Liedern in ihrer Zeit als „Klosterbrüder“ und „Magdeburg“ sehr groß ist. Aus ihrem Repertoire spielten sie u.a. „Verkehrte Welt“, „Was wird morgen sein“, „Kalt und heiß“, „Lied einer alten Stadt“ und „Orient Express“. Die gesanglichen Parts bestritten vier Sänger, wobei Stefanie Breiting mit ihrer Mordsstimme herausragte. Zu einem Titel gesellte sich „Hans die Geige“ mit auf die Bühne und gab sein Können zu Gehör. Später war er auch bei Quaster mit seinem Geigenspiel zusätzlich zu sehen. Der Ton war während des Auftritts der „Klosterbrüder“ zeitweise leider nicht so gut. Für mein Empfinden war er nicht ausgewogen, zu basslastig und wirkte übersteuert. Ansagen waren schlecht zu verstehen.
Nach einer kurzen Pause dann „Hans die Geige“ Solo. Hier war der Ton ausgezeichnet, auch später bei „Quaster & Friends“ gab es keine Probleme mehr. Hans stellte in seinem Programm einen gelungenen Querschnitt aus seinem jahrzehntelangen musikalischen Schaffen - mit kleinen Anekdoten gewürzt - vor. Einnehmend und souverän. Es erklangen klassische Arrangements in seiner eigenen Interpretation als auch neuere Titel aus eigener Feder.
Quaster & Friends führten uns anschließend durch eine musikalischen Zeitreise. Von internationalen Titeln der 60er und 70er Jahre ging es kurz in die erfolgreiche Ära der Puhdys-Zeit. Aktuelle Titel seiner Solo CD kamen auch vor. Auch hier war die Spielfreude spürbar. Ich glaube, sie hätten noch ewig weitergespielt. Es war ein toller Abend, doch über mehr Zuschauer hätten sich wohl alle Beteiligten gefreut.
1. Tag des 1. Rock & Blues Festival in Hartha (Sachsen), 18. August 2023
Bericht + Fotos: Peter Günther