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15.12.2007 Bad Muskau - 15 Jahre Tom`s Daddy Bericht: Gernot Pieschek
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„Frö-hö-liche Weihnacht überall“ tönte es auf vielen Weihnachtsmärkten der Region, aber wir hatten für den Abend des 15.12. anderes vor, denn „30 Jahre Tanzmusik – 10 Jahre Tom’s Daddy“ standen auf dem Plakat. Ich habe als Discotheker und Beschaller in den vergangenen 3 Jahren öfter mit Jens aka Tom's Daddy zusammengearbeitet und war gespannt, was er sich für diesen besonderen Abend ausgedacht hatte. 20.30 Uhr – es waren immer noch nicht allzu viele Leute da, naja, die sind wohl doch müde vom Shoppen oder kommen später. J ens fing einfach an: mit der Einlösung eines Versprechens, nämlich der noch ausstehende Zugabe des gemeinsamen Konzerts mit Hans die Geige im Herbst, als seine Gitarre plötzlich nicht mehr wollte. Ein Akustik-Set mit Liedern von STS, Gerhard Gundermann, den Wise Guys aus Köln (wirklich witzig !) und zu unserer großen Überraschung auch das aktuelle „Hey there Delilah“ von den Plain White Ts. Punkt 21 Uhr startete ein abwechslungsreicher Abend mit einem kräftig treibenden, augenzwinkernden Song namens „Im Alter weise“ – den kannte ich nicht, aber Conny (die Frau von Jens, also Tom's Mama) sang lauthals mit und erklärte „na der ist vom aktuellen City-Album“! Oha - her damit, das werde ich auch ins Programm nehmen! Der erste Block beinhaltete Lieder, die – so Jens – wichtige Wegbegleiter waren. Logisch, mit „Love me do“ von den Beatles fing alles an. Weiter ging es mit Liedern u.a. von Crosby Stills Nash & Young, den Kinks, immer wieder Renft oder City, die Jens zu seinen Favoriten zählt. Aber auch uns Unbekanntes wurde zu Gehör gebracht, zB. von Jurij Antonow aus der ehemaligen Sowjetunion, natürlich in lupenreinem Russisch, die ewig nicht mehr gehörte "Anna Maria" der Roten Gitarren aus Polen (da mussten wir erstmal rätseln, von wem das war, so lange ist das schon her) und - vehement gefordert von Stammgast Laci - "Schreib es mir in den Sand", die Schöbel-Version von Omegas "Perlenhaariges Mädchen" (der letzte Refrain in ungarische Sprache, Laci fand es gut! Kurze Umbaupause, danach ein kleiner Vorgeschmack auf ein kommendes Projekt: „Apfeltraum – Ostmusik unplugged“ – 2 Stimmen, 2 Gitarre, jede Menge Herzblut, keine Halbplaybacks, die Lagerfeuervariante quasi ... Jens hatte sich Matti aus Görlitz eingeladen. Gelächter bei der Formulierung „wir haben uns übers Internet kennen gelernt“ – ja klar, aber über die Plattform von www.ostmusik.de ;-))) Matti, sichtlich nervös, mit angenehmer Baritonstimme, und Jens spielten ein paar Lieder von Renft ( schöne Zweistimmigkeit beim "Apfeltraum"), von Metropol das zauberhafte „Und ich sehn mich nach dir wie im Fieber“ (interessantes Wechselspiel der Gitarren im Lead & Chorusbereich), die „Mokka-Mich-Eis-Bar“ von Thomas Natschinski wurde besucht, und auch „Ich beobachte dich“ von Jessica erhielt eine neue Farbe. Ich bin gespannt auf die Premiere des Programms am 29.3.2008 in Niesky als Support-Act für IC Falkenberg. Da ist eine interessante Auftrittsvariante im Entstehen, hoffentlich macht die große örtliche Entfernung das Projekt auf Dauer möglich.  Quer durch Jahre und Genre spielte sich Jens danach 2 Stunden lang wieder mal die Seele aus dem Leib. Bei ihm ist das Programm jedesmal anders. Er bot eigene Nachdichtungen und Übersetzungen bekannter Songs von BAP bis Bob Seger, Musik von den Eagles, Rockhaus, Heinz Rudolf Kunze usw. Gesangliche Unterstützung gaben wir den Liedern von den Lords, electra oder Michael Barakowski. Jedes Lied wird bei Jens zu einer eigenständigen Version, da wird nicht versucht zu kopieren oder zu imitieren - gut so !  Verblüfft war ich, als nach der simplen Ansage „und nun was aus dem Jahr 1987“ und den ersten Takten Conny plötzlich aufschaute: "das ist MEIN Lied " Jens hatte es im Herbst 1987 für sie geschrieben und gemeinsam mit Musikern des Theaters Stralsund uraufgeführt, ( "so richtig schön mit Violine und Cello“), diesmal mittels Soundmodul-Unterstützung wirkungsvoll umgesetzt, gefühlvoll und sauber arrangiert.  Ja, es gab etliche Überraschungen an diesem Abend – schade, dass ihn so wenige erlebt haben, denn viele Lieder sind sonst nicht (mehr) im Programm, wurden extra noch einmal aufbereitet, neue Arrangements geschrieben und eingespielt usw. Aber Jens gab die kleine Traurigkeit nicht zu, er hat sich nur kurz geschüttelt, ist schon wieder einen Schritt weiter: wie wäre es denn, wenn wir das Programm im Frühjahr nach der Faschingssaison noch einmal machen, ehemalige musikalische Mitstreiter dazu einladen, alte Fotos zur Dekoration raussuchen ...?  Da simmer dabei – das wird pri- hi- ma!